Zuerst wollte keiner hin: Social Recruiting Days - bald ist es wieder so weit!

Social Recruiting Days

Ganz so schlimm war es nicht, aber als wir die ersten Social Recruiting Days 2014 planten, wurde angenommen, dass bundesweit nur 40 Teilnehmer aufzutreiben wären. Die 200 Rekrutier, die dann auftauchten, überraschten selbst mich.

Mit der Entwicklung des Recruiters und Sourcers als Berufsbild wurde bereits 2014 deutlich, dass der Deutsche Markt eine Plattform für diesen damals noch anfänglich “neuen” HR Bereich benötigt. 2012 erhielt ich den ersten HR Excellence Award für die Umsetzung eines neuen Berufsbildes: das des Social Rekrutiers bzw. des Recruiters Next Generation. In den darauffolgenden Jahren gab es immer mehr von den “neuen” Recruitern, so dass es ein tatsächlich logischer Schritt war, eine Plattform für diese ins Leben zu rufen. Als Employer Brander, Personalentwickler oder Personalmarketeer konnte man schon vor wenigen Jahren beinahe im Wochenrhythmus Veranstaltungen besuchen. Die Recruiter und ich will es hier mal etwas überspitzt formulieren: für die, die die eigentliche Arbeit machen, gab es damals keine zukunftsweisende Konferenz.

Auch als Rekrutier muss man hin und wieder etwas Selbstbewusstsein beweisen und durchaus die Frage in den Raum stellen, wer denn im Bereich Talent Akquisition vorn sitzt. Gehen wir mal davon aus, dass es nur ein Vorn gibt, was im Sinne der Effizienz positiv wäre, wer müsste dort sitzen? Letztlich ist die Besetzung einer Vakanz, das was der Fachbereich an Dienstleistung sehen möchte. Wie dies erfolgt, ist dem einzelnen Auftraggeber zunächst egal. Schnell soll es sein. Am besten gestern - wir kennen diese Sprüche. Ganz gleich also, wer den Recruiting Auftrag erhält - in vielen Unternehmen kann dies auf Grund von Größe ja auch durch aus ein HR Businesspartner sein - der-/ diejenige ist verantwortlich für die Besetzung. Recruiting als Funktion hat also die Verantwortung.

Aus dieser kurzen Betrachtung wird der Umstand, dass es nur wenig bis keine Recruiting Konferenzen gibt, nochmals eigenartiger. Während wir uns ständig überlegen - und ich will mich da auch nicht ausschließen - wie Zielgruppen in der Erstansprache angegangen werden (Personalmarketing), vergessen wir, dass der teuerste Prozessteil derjenige ist, in dem wir 1o1 mit einem Kandidaten sprechen und ihn/ sie haben wollen. Es sind die Momente, in denen diejenigen am Ball sind, die die Recruiting Verantwortung tatsächlich tragen.

Mir liegt es fern, die Disziplinen Personalmarketing und Employer Branding herunter zu spielen. Viel zu lange lagen auch diese Bereiche in meiner Verantwortung. Aber wir sollten nicht aus den Augen verlieren, dass das Ziel des ganzen Talent Acquisition Zirkus die Besetzung von Vakanzen ist. Um es deutlicher zu formulieren, sollten wir den Satz etwas genauer schreiben: … die richtige Besetzung von Vakanzen ist. Wenn man es auf diese Weise umschreibt, wird direkt die Auswirkung auf die nachfolgenden HR Disziplinen deutlich. Die Performance eines Mitarbeiters ist in einem hohen Maße davon abhängig, ob er auf der richtigen Position sitzt. Ebenso sind Personalentwicklungsmaßnahmen ungleich viel sinnvoller, wenn diese auf einer passenden Basis aufsetzen.

Recruiting und Sourcing - beide Disziplinen werden meiner Meinung nach auch heute noch unterschätzt. Unterschätzt an Komplexität und auch an Bedeutung für HR sowie das gesamte Unternehmen.

Das sich hier ein Wandel vollzieht, zeigen die SRD, die nun im dritten Jahr nach wie vor Deutschlands größte Konferenz für Recruiting und Sourcing darstellt. Es freut mich sehr, diese nicht nur immer wieder in der Entstehung zu begleiten, sondern auch in diesem Jahr wieder moderieren zu dürfen.
Hier ein kleiner Link zum hr is not a crime Blog, auf dem ich vor wenigen Tagen das Kommentar hinterließ, dass ich u.a. im HR bin, da ich glaube, hier die Welt bewegen zu können. Die SRD haben mir gezeigt, dass hier im HR wirklich viel zu bewegen ist, wenn man will.

… und wer es geschafft hat, bis an diese Stelle zu lesen, dem würde ich noch ein Buch zukommen lassen (“Erfolgsfaktor Sourcing”), sofern er/ sie es als erstes schafft, folgende Frage zu beantworten: in welchem Café in Berlin wurde der Grundstein für die SRD gelegt.

Tipps:

  • Anwesend waren Paul Krebs und Robindro Ullah
  • es handelt sich bei dem Café um eine Kette

Bitte die Antwort per Mail an Robindro.ullah@hrinmind.de